Lebensmittelüberschuss: Weniger Verluste, mehr Gewinn
Food Waste bzw. der Verlust von Lebensmittelüberschuss ist ein wirtschaftlicher Faktor für Ihr Unternehmen. Und gleichzeitig ein zentraler Treiber von CO2-Emissionen und Umweltschäden.
Lebensmittelverluste als Ganzes sind eine wichtige Herausforderung für die Nachhaltigkeit in der Lebensmittelwirtschaft: Der Begriff bezieht sich auf Lebensmittel, die beim Produzieren, Verarbeiten, Lagern, Transportieren oder Vermarkten verloren gehen, ohne konsumiert zu werden. Diese Verluste haben weitreichende ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen.
Aus ökologischer Sicht betrachtet sorgt der Verlust von Lebensmittelüberschuss für einen erhöhten Ressourcenverbrauch, da für die Produktion von ungenutzten Lebensmitteln dennoch Land, Wasser, Energie und andere natürliche Ressourcen beansprucht werden. Dies trägt zum Beispiel zur Übernutzung von Wasserressourcen bei, zu Entwaldung und zur Belastung der Böden durch den Mehreinsatz von Pestiziden und Düngemitteln, was wiederum die Biodiversität gefährdet und den Klimawandel vorantreibt.
Auf der sozialen Ebene tragen Lebensmittelverluste dazu bei, dass Nahrungsmittel generell knapper sind und der Zugang zu ihnen ungleicher wird – diese Effekte verstärken sich dadurch, dass klimatische Veränderungen den Anbau und die Ernte von Nahrung zunehmend beeinflussen. Und schliesslich führt verlorener und verschwender Lebensmittelüberschuss auch zu wirtschaftlichen Verlusten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von den landwirtschaftlichen Betrieben über die Industrie bis hin zu den Gross- und Einzelhandel sowie am Ende bei den Konsumentinnen und Konsumenten, die im Preis für ihren Einkauf die einkalkulierten Verluste mitbezahlen.
Sie profitieren mehrfach, wenn ihr Lebensmittelüberschuss im Kreislauf bleibt
Bleiben Ihre Waren im Verwertungskreislauf, sparen Sie Lager- und Entsorgungskosten und schaffen messbare Einsparungen Ihrer Verluste. Können Sie Ihre Beschaffung auf Überschuss ausrichten oder damit ergänzen, können Sie von vorteilhaften Konditionen profitieren und den Fussabdruck Ihres Unternehmens verringern. Auf beiden Seiten der Transaktion bauen Sie einen proaktiven Umgang mit Lebensmittelüberschuss und zugehörige Prozesse auf, die Ihr Geschäft effizienter und wirtschaftlicher machen.
Neben den ökonomischen Vorteilen fliesst das aktive Verwerten von Lebensmittelüberschuss als messbare Massnahme in Ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung ein. Mit den neuen EU-Vorschriften der «Corporate Sustainability Reporting Directive» (CSRD) ab 2024 gewinnt das Nachhaltigkeits-Reporting in absehbarer Zeit auch in der Schweiz an Bedeutung – entlang der ganzen Lieferkette.
Mehr lesen zu CSRD und seiner Bedeutung für Schweizer Unternehmen:
Nachhaltigkeit wird zum Pflichtprogramm – auch in der Schweiz (agilita.ch)
Der Aktionsplan des Bundesrats gegen Lebensmittelverschwendung
Der Bundesrat hat im April 2022 einen Aktionsplan verabschiedet: Ziel ist, die Lebensmittelverschwendung und -verluste bis 2030 zu halbieren (im Vergleich zu 2017). Erstes Teilziel ist eine Reduktion um 25 % bis 2025. Der Bundesrat wird dann prüfen, ob die eingeführten Massnahmen im Rahmen der branchenübergreifenden Vereinbarung ausreichen.
Die Schweiz hat sich international im Rahmen der Agenda 2030 verpflichtet, die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu erreichen, einschliesslich des Ziels, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Falls die Teilziele und Ziele des Aktionsplans nicht erreicht werden, kann der Bundesrat weitergehende Massnahmen beschliessen.
Mehr lesen zum Aktionsplan des Bundesrats:
Kampf gegen Food Waste: Bundesrat startet Aktionsplan
Ein branchenübergreifender B2B-Marktplatz für Lebensmittelüberschuss
Der B2B-Marktplatz von Circunis steht allen Unternehmen der Schweizer Lebensmittelwirtschaft offen, zum Beispiel:
- Landwirtschaftliche Betriebe
- Verarbeitende Industrie
- System- und Care-Gastronomie
- Grosshandel
- Jungunternehmen aus Food-Upcycling und Innovation
Auch karitative Organisationen, die mit Lebensmittelspenden arbeiten, können am Marktplatz teilnehmen: Ab Winter 2024 können Betriebe ihre eingestellten Waren explizit zur Spende freigeben.